ISRAEL-PALÄSTINA: Gelobtes Land. Verfluchtes Land.

           I s r a e l  -  P a l ä s t i n a


                 gelobtes Land  - verfluchtes Land

Israel ist Einwandererland und ein Land, aus dem viele wieder auswandern. Israel fasziniert und stösst ab, Israel polarisiert: Manche träumen davon, einmal „das Heilige Land“ zu besuchen, andere haben genug und möchten nichts mehr hören von Israel und Palästina. Seit über einem halben Jahrhundert beanspruchen der Staat Israel und das Palästinaproblem immer wieder die Aufmerksamkeit der ganzen Welt. Israel wird jährlich mit Milliarden Dollar und Euro unterstützt. Gleichzeitig muss die Welt auch für die Linderung der Flüchtlingskatastrophe der Palästinenser aufkommen: Hunderttausende, die in Folge der Staatsgründung Israels flüchteten und vertrieben wurden.

 

Die Welt finanziert auch die sogenannte „Palästinensische Autonomiebehörde" in der israeli-schen Besatzungszone im Westjordanland. Das heisst im Klartext, sie bezahlt die politische Klasse und Führung der Palästinenser dort für ein gewisses Mass an Konformität und Koope-ration mit Israel. Und die (westliche) Welt finanziert indirekt den Irrsin der Nahostkriege mit, indem sie Israel militärisch aufrüstet und anschliessend dann auch noch die Kosten für den Wiederaufbau ganzer Stadtteile, Industrien und sozialer Infrastruktur in Palästina trägt, die durch israelische Waffen - wie in Gaza - zerstört werden. Davon handelt auch die folgende Seite des Portfolios: "Gaza - Terror gegen Terror".






  Tel Aviv - Raumschiff am Mittelmeerstrand  

Leichtlebige, weltoffene Stadt am Meer: Schwulen-Metropole und Beach Life inmitten des muslimisch geprägten Nahen Osten. Im extraterrestrischen "Raumschiff" Tel Aviv feiert man Karneval so freizügig, wie es im nahegelegenen Jerusalem undenkbar wäre - aber inzwischen auch hier, in Tel Aviv, den Zorn der orthodoxen Juden hervorruft.

Im Kontrast zum ausgelassenen Tanz Tel Avivs um das goldene Kalb: jüdisch-orthodoxe Israelis. Ihre Zahl und ihr Einfluss nehmen nicht nur im ganzen Land, sondern auch im lockeren Tel Aviv immer mehr zu. Immerhin tröstlich für den Staat Israel: die Geburtenrate orthodoxer Juden ist noch höher als die der arabischen Bevölkerung.

  • Herren der Lage

                                                                                  Blick nach Syrien von den von Israel besetzten Golan-Höhen aus 

    Seine Küstenwache und Kriegsschiffe bestimmen, was vor Palästinas Küsten geschieht: Israel setzt auf militärische Stärke. Seine Überlegenheit hat Israel seit 20 Jahren darin bestärkt, keine Kompromisse   eingehen zu müssen.

    Israelischer Wachturm im besetzten palästinensischen Westjordanland

    Israelische Checkpoints überall in den besetzten Gebieten engen die Bewegungsfreiheit der Palästinenser in deren eigenem Land ein.  

    Leerstehende Militärstützpunkte Israels auf palästinensischem Land, die im Bedarfsfall jederzeit bemannt werden können.


    Umkämpftes Land



    "Die Geschichte hat schlimmere und brutalere Besatzer gesehen als die Israelis. Aber ich habe noch nie von Besatzern gehört, die glauben,   s i e   seien die Opfer - und nicht die, die unter ihrer Besatzung leben müssen." 



      Gideon Levy, Journalist der israelischen Tageszeitung "Haaretz"


    Bethlehem, Hebron, Jenin, Jericho, Nablus, Qalkilya, Ramallah



    Vergewaltigtes "Heiliges Land"

    Die Dornenkrone sitzt heute auf Mauern, Wachtürmen und Stacheldrahtzäunen der israelischen Besatzungsmacht. Sie zerschneiden und zerteilen das Land, schränken die Bewegungsfreiheit der Palästinenser dramatisch ein. Geschützte Schnellstraßen garantieren für israelische Siedler freie, ungehinderte Fahrt zwischen Israel und dem von ihm besetzten Land. Was früher einmal vor allem zum Schutz israelischer Siedler vor dem Zorn und der ohnmächtigen Wut der einheimischen Bevölkerung diente, ist heute nur noch dazu da, Palä-stinensern das Leben in den israelisch besetzten Gebieten unerträglich zu machen. Heute sind es aggressive rechtsradikale rassistische Siedler, die Palästinenser bedrohen, angreifen, die Fenster ihrer Autos einschlagen, ihre Olivenbäume entwurzeln oder niederbrennen. Die Armee der Besatzungsmacht Israel schaut - bestenfalls - zu. Israelische Gerichte geben dem Landraub ein "rechtsstaatliches" Ant-litz, indem sie palästinensisches Land, Häuser, ganze Siedlungen regelmässig enteignen - um damit den Bau weiterer israelischer Sied-lungen voranzutreiben.


    Was den Palästinensern noch geblieben ist, sind Orte mit biblischen Namen wie Bethlehem, eingeschlossen von Mauern, Stahltoren und Stacheldraht, wie wir sie von Zuchthäusern und Gefängnissen kennen. Umgeben von modernen Siedlungen, deren Bau Israel und ausländische Förderer und Organisationen vorantreiben, deren Vorstellung vom "Heiligen Land" soweit wie möglich "araberfrei" ist. "Ein guter Araber ist ein toter Araber" kommt einem in den Sinn, in Anlehnung an die Ausrottung der nordamerikanischen Indianer durch die "Besiedlung" des Wilden Westen. Nicht so weit hergeholt, wie man vermuten mag:  in Jerusalem haben radikale Israelis genau diesen Satz voller Hass und Verachtung für die palästinensische Bevölkerung und der Gier nach deren Land an eine Moschee gesprüht.


    Ob vom Dach der Geburtskirche Jesus Christi in Bethlehem oder dem Sitz der sogenannten palästinensischen Selbstverwaltungsbe-hörde ("Palestinian Authority", abgekürzt PA) in Ramallah, überall blickt man auf israelische Siedlungen, die sich von den Hügeln der Umgebung tiefer und tiefer ins Land fressen. Die "Selbstverwaltung" der Palästinenser klingt im ersten Augenblick gut, bevor man realisiert, das sie sich lediglich auf "Area A", auf eine der 3 Zonen bezieht, in die Israel die von ihm besetzten Gebiete geteilt hat. Und die umfasst ganze 18 Prozent des Palästinensergebietes.

    Terror mit Terror vergelten


    "Das Haus des Attentäters wurde zerstört" lautet die lapidare, verharm-losende Meldung. Eine besondere Strafe Israels gegen Palästinenser, die Bomben legen oder im Kampf gegen die israelische Besatzung Mordan-schläge durchführen. Nur besitzen die fast ausnahmslos jungen Täter kein Haus! "Das Haus des Attentäters" ist das Haus der Eltern oder Groß-eltern, in dem die gesamte Großfamilie lebt und aus dem sie für das Ver-brechen eines Einzelnen vertrieben wird . Das nennt man Sippenhaft. Und da diese Strafe nur gegen arabische Terroristen angewendet wird - und nicht etwa gegen die jüdischen Terroristen, die im Juni 2014 einen arabischen Jungen ermordeten -, muss man von einer ethnisch motivier-ten, einer rassistischen Sippenhaft sprechen. Und da selbst israelische Militärs und Geheimdienstoffiziere sagen, dass diese brutale Maßnahme keineswegs hilft, Terroranschläge zu verhindern, ist sie nichts anderes als grausame Rache:  staatlicher Terrorismus.

          Homeland von Israels Gnaden


    "Kein anderer Staat kann sich das erlauben, was Israel tut. Kann machen, was er will, ohne dass die Welt ihn zur Rechenschaft zieht oder ihm Einhalt gebietet." 

    Saeb Erekat, April 2014

    ehemaliger palästinensischer Chefunterhändler mit Israel


    Palästina

    Z W E I M A L

    das R e c h t

    auf einen

    eigenen

    Staat

    Der Staat Israel hat einen Geburtsfehler, der seit seiner Entstehung auf ihm lastet. Israel wurde gegründet auf Land, das von anderen Menschen seit Jahrhunderten bewohnt war. Die mussten ihr Land verlassen oder in dem neuen Staat als Men-schen zweiter Klasse weiterleben, um Israel Platz zu machen. Sie hatten keine Chance, dabei ein Wort mitzureden. Nicht so, wie der Staat Israel heute von den Palästinensern verlangt, deren Staat könne nur im Einvernehmen mit Israel ent-stehen und nicht durch eine Entscheidung der Vereinten Nationen. Israel aber entstand aufgrund einer Entscheidung der damaligen Vereinten Nationen (Völker-bund) und nicht im Einvernehmen mit den Palästinensern.  


    Nicht einmal die Hälfte der jüdischen Bevölkerung weltweit lebt heute in Israel. Ohne die Verbrechen Deutschlands an seinen jüdischen Bürgern und Millionen Menschen jüdischen Glaubens in Europa hätte die Gründung Israels kaum statt-finden können, hätten allenfalls ein paar Zehntausend Schwärmer den Wunsch verspürt, nach Palästina auszuwandern. Warum also wurden die Menschen in Palästina für die Verbrechen der Deutschen bestraft, warum mussten sie ihr Land hergeben und es zu Hunderttausenden verlassen? In einer deutschen Tageszei-tung war einmal der Gedanke zu lesen gewesen, ob nicht gerechterweise Deutsch-land ein Stück Land, etwa Schleswig Holstein hätte abtreten müssen, als Wieder-gutmachung und sichere Heimstatt für die europäischen Juden!


    Zu dem Schatten, der seit seiner Geburt auf Israel liegt, hat sich als weitere Hypo-thek sein ständiges Streben nach territorialer Ausdehnung hinzugesellt. Was in den Anfängen noch ein vorsichtiges Tasten über die eigenen Grenzen hinaus war, geriet mehr und mehr zum angeblichen Rechtsanspruch. Getragen durch die zu-nehmende Arroganz des militärisch Stärkeren und das Selbstbewusstsein als ein-zigartiges Volk und Opfer der Weltgeschichte, für das die üblichen Gesetze und Grenzen nicht gelten. So ist Israel in die verhängnisvolle Rolle einer Besatzungs-macht geraten, die sich gewaltsam fremdes Land einverleibt und selbstherrlich und mit zutiefst undemokratischen Mitteln über das Leben eines anderen Volkes bestimmt.

    Millionen Palästinenser leben seit fast 65 Jahren, also seit mehr als zwei Generationen, als Flücht-linge in Lagern. In Jordanien, Syrien, im Libanon - sogar im eigenen Land Palästina. Ihre Hoffnung, irgendwann einmal wieder nach Hause in die Heimat, auf ihr Land zurückkehren zu können, ist praktisch aussichtslos. Sie leben in Flüchtlings-lagern, die im Laufe der Zeit zu armselig ver-schachtelten Stadtvierteln gewachsen sind. Am Rande von Ortschaften im palästinensischen West-

    jordanland, etwa in Jenin, wo diese Aufnahmen mit dem alten Palästinenser am Gehstock entstanden. Oder im von der Außen-welt abgeriegelten Gazastreifen, in Flüchtlingslagern wie Burj el-Barajneh und Sabra und Shatila in der libanesischen Hauptstadt Beirut.

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